Die Berliner: zwischen Kiez und Weltbürgertum


Die Menschen in Berlin sehen sich in erster Linie als Deutsche, fast ebenso stark aber auch als Europäer und als Berliner. Auch die emotionale Bindung an ihr Stadtviertel ist erkennbar, sie ist jedoch deutlich geringer als die Bindung an Berlin als Ganzes - und sogar fast gleichauf mit der Selbstsicht der Berliner als Weltbürger. Die jeweilige Identität als Ost- oder Westdeutsche hat demgegenüber nur noch eine untergeordnete Bedeutung. Für die Berliner mit Migrationshintergrund ergibt sich - nicht ganz unerwartet - ein etwas anderes Bild: Sie sehen sich in erster Linie als Weltbürger, die zumeist eine Berliner Identität ausgebildet haben, sich jedoch nur mäßig der deutschen Kultur zugehörig fühlen.

Wenngleich die Berliner von der Hauptstadtrolle angetan sind, wird deren Wertschätzung doch durch den Stolz auf Weltoffenheit und Toleranz übertroffen. Berlin gilt vielen seiner Einwohner nicht in erster Linie als deutsch, sondern als Avantgarde eines neuen Selbstbildes in der globalisierten Gesellschaft, die von Einwanderung geprägt ist. Zu diesem Selbstbild tragen die in Berlin lebenden Migranten ebenso bei wie der boomende Tourismus - inzwischen hat Berlin mehr Besucher als Rom. Welchen Blick haben die Berliner dabei auf sich selbst? Sie meinen, typische Berliner „verstehen es, sich zu amüsieren“ (86 Prozent), „kommen als ‚Lebenskünstler’ immer wieder über die Runden“ (84 Prozent) und „sind selbstbewusst und lassen sich nichts vormachen“ (79 Prozent). Sie „haben viele Probleme, machen aber das Beste daraus“ (73 Prozent) - Berlin hat die Bewohner, die es braucht, mit der wirtschaftlichen und sozialen Situation der Stadt gelassen umgehen zu können, den Widrigkeiten des Großstadtalltags zu trotzen und sich trotzdem des Lebens in einer angebotsreichen Stadt zu freuen. nach oben Zur Übersicht

Ausführliche Zusammenfassung


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